Dr. theol. Hanns Lilje
Geboren am 20. August 1899 als Sohn des Diakons Johannes Ernst Richard Lilje in Hannover. Seine Jugend ist geprägt vom Leben und Arbeiten in Gemeindevereinen, nicht zuletzt im Kirchenchor. Nach dem „Notabitur" an der Leibnizschule in Hannover zieht er 1917 als Soldat nach kurzer Ausbildung an die Westfront. Im November 1918 kehrt er nach Hannover zurück. Von 1919 bis 1922 studiert er Theologie und Kunstgeschichte in Göttingen und Leipzig (Promotion zum Dr. theol. 1932 in Zürich). Die gesamte Studienzeit ist er mit dem St. Jacobi-Kirchenchor eng verbunden.
Sein Weg in kirchenleitende Gremien vollzieht sich maßgeblich über Studentenvereinigungen: 1927-1935 ist er Generalsekretär der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung, 1932-1935 Vizepräsident der World Student Christian Federation. Als Generalsekretär des Lutherischen Weltkonvents (ab 1935) wird er im letzten Kriegsjahr auf Grund seines Wirkens in der Bekennenden Kirche von der Gestapo verhaftet.
Nach Beendigung des Krieges geht er als Oberlandeskirchenrat an das Landeskirchenamt Hannover und wird 1947 zum Landesbischof der Ev.-luth. Landes-kirche Hannover gewählt. In den Jahren als Landesbischof (bis 1971) hat er in leitender Position der Ev. Kirche Deutschlands, des Lutherischen Weltbundes und des Weltrats der Kirchen über Kirchengrenzen hinweg das Bild der Ev.-luth. Kirche in der Nachkriegszeit mitgeprägt. Gestorben ist Hanns Lilje am 6. Januar 1977.